Fragen zum Seminar

von Vera F. Birkenbihl

Da die folgenden beiden Fragen immer wieder gestellt werden, möchte ich sie hier beantworten, damit ich in Zukunft alle FragestellerInnen auf diesen Beitrag in birkenbihl-denkt.com lenken kann, anstatt immer wieder dieselbe Erklärung abgeben zu müssen.

  1. Kann ein 1-Tages-Seminar überhaupt etwas bringen?
  2. Wie findet man heraus, was die TeilnehmerInnen gelernt haben?

1. Kann ein 1-Tages-Seminar überhaupt „etwas bringen“?

Erstens müssen wir zwischen zwei Seminar-Typen unterscheiden: Soll Wissen vermittelt werden oder eine Fertigkeit? Bei Wissen kann ein 1-Tages-Seminar durchaus seinen Zweck erfüllen, aber wir müssen uns fragen: sollen EINSTEIGER in neues Wissen eingeführt werden oder wollen Fachleute Neues erfahren?

Wenn wir meine Meapher vom WISSENS-NETZ zugrunde legen, in dem jeder Faden ein Wissens-Bit darstellt und die Größe des Wissens-Netzes die Größe des Wissens repräsentiert, dann sehen wir:

  1. Wollen wir Fachleute informieren, so bedeutet dies ein up-date oder add-on zu vorhandenem Wissen (wir häkeln quasi im Wissensnetz und können Neues an existierenden Wissens-Fäden „anbinden“. Das fällt leicht, undkann durchaus in kurzer Zeit gelingen.
  2. Sollen EINSTEIGER in eine für sie noch ganz neue Thematik eingeführt werden möchte man, daß sie später schnellen Zugriff auf das neue Wissen haben, so gilt: Nachhaltigkeit kann meist mithilfe einer Vor- oder Nach-Sorge erreicht werden, oder man plant von Anfang an einen Kurs von längerer Dauer, in dem auch Zeit dafür vorgesehen ist, mit dem neuen Wissen zu spielen, so daß es den Lernenden wirklich „zu eigen“ werden kann…

Wenn wir bedenken, daß man das erstmalige Erfassen und Begreifen von Infos als KONSTRUKTION bezeichnet und späteres Erninnern als RE-KONSTRUKTION, dann gilt:

Je fremdartiger das Neue, desto häufiger sollte man es in „slow motion“ (extrem langsam) KONSTRUIEREN, um es später schnell RE-KONSTRUIEREN zu können.

Wenn wir bei gehirn-gerechtem Vorgehen von Wiederholungen sprechen, meinen wir wenige intelligente WIEDERHOLUNGEN (oft anhand verscheidener Verfahren) im Gegensatz zu vielen dummen WIEDERHOLUNGEN, wie wir sie vom PAUKEN (statt Lernen) kennen.

Im Optimalfall bieten Seminar-LeiterInnen den TeilnehmerInnen neben neuen Infos (Zusammenhängen) auch Tips, Tricks, Kniffe und Techniken wie man mit den neuen Infos umgehen kann – von Lern-Spielen üver diverse Möglichkeiten, die neuen Infos zu kategorisieren bis hin zu didaktischen Hilfestellungen für jene, die solche Infos in Zukunft selbst weitergeben sollen.

Es gilt, um ein neues Verhalten zu lernen, muß es via TRAINING gelernt werden. Das heißt, die ersten Übungen müssen im Seminar stattgefunden haben, so daß man zuhause konkret weiterüben kann, wiel man genauweiß, was man trainieren will. So kann ein einzelner Tag sehr wohl immens viel bringen. Auf diese Weise führen wir TeilnehmerInnen, die von weither angereisen, in einem einzigen Tag in die Birkenbihl-Methode des Sprachenlernens ein (vgl. Sprachenlernen in diesem Blog). Allerdings hatten sie vor Ankunft hier eine kleine Aufgabe gelöst, mit dieser Vorbereitung gelingt dies. Regionla hingegen führen wir die Menschenmit mehreren Meetings in die Methode ein, weil sie ja nicht weit reisen müssen.

Übrigens weise ich potentielle Kunden immer auf folgendes hin: Alle Übungen, die im Seminar stattfinden, fallen in zwei Kategorien

  1. Demos, die eine Einsicht vermitteln sollen
  2. Übungen, die zeigen sollen, was man nach dem Seminar zu Hause (bzw. in der Firma) TRAINIEREN muß, denn: Wenn gewisse neue Muskelbewegungen gelernt werden müssen, können die notwendigen Nervenbahnen im Gehirn erst beim regelmäßigem Üben entstehen. Ist dies der Fall, dann nenne ich die Seminar-Übung TRAINING¹(Training hoch 1) während wir das eigentliche Training nach dem Seminar (zuhause oder in der Firma) als TRAINING² (Training hoch 2) bezeichnen. Nun denken die meisten bei solchen Üungen an körperliches Training (wie bei Sportarten oder dem Erlernen eines Musikinstruments) aber:

Viele GEISTIGE TÄTIGKEITEN müssen auf ähnliche Weise trainiert werden, wenn neue Nervenbahnen notwendig sind, um das neue Verhalten zu zeigen.

Beispiele:

  1. Bei meinem Spezial-Seminar zu LOGIK der FRAGETECHNIK üben die TeilnehmerInnen im Seminar, wie man Infos erfragt (80% der Seminarzeit wird aktiv gearbeitet, fast kein Vortrag), aber das eigentliche Training findet erst nach dem Seminar statt. Hier ist INTERVALL-TECHNIK möglich.
  2. In meinem DVD-Mitschnitt Genial lernen – Genial lehren
    (2-Abend-Programme) werden sämtliche Übungen im Seminar kurz „angespielt“ (manche mehrmals) damit man später zuhause genau weiß, was man tun sollte, wenn man wirklich damit beginnen möchte, gehirn-gerecht zu lernen. Dies ist via DVD noch leichter, als wenn man live dabei ist, da man die DVD mehrmals sehen kann.
  3. Dasselbe gilt für das Genialitätstraining mit ABC-Techniken
    (DVD-Seminar). Auch werden alle Trainings-Aufgaben kurz angespielt (manche mehrmals), damit man später zuhause genau weiß, was man tun soll. Hier zeige ich, wie man mit ca. 10 Minuten pro Tag (für den Rest unseres Lebens) den ZUGRIFF auf das eigene Wissen im INNEREN ARCHIV verbessert, den Geist aktiviert, assoziatives Denken trainiert, etc. und es kann per Intervall-Training geschehen. Dreimal am Tag ca. 3 Minuten um immer intelligenter und kreativer reagieren zu können, ein kleiner Preis. Übrigens gibt es einen BLOG (Genial werden mit Birkenbihl) in dem Betroffene sich äußern. Hier stellen sie fest, daß sie nicht alleine üben, aber auch, daß viele der Betroffenen doch sehr an der Oberfläche kleben bleiben. Zum Teil, weil sie nicht wirklich TÄGLICH üben oder weil sie die Übungen, die ihnen nicht soooo leicht fallen, gerne AUSLASSEN. Wir werden aber nur besser, wenn wir 1. ständig am Ball bleiben und 2. immer am vorderen Rand unserer derzeitgen Kompetenz üben. Hier erleben wir den von Mihaly CSIKSZENTMIHALY (ausgesprochen:Tschiktchentmichail) 40 Jahre lang erforschten FLOW-Zustand. Dieser bewirkt 1. daß jene Neurotransmitter im Gehirn fließen, die uns „high“ machen, so daß die Tatigkeit enorm befriedigend wird (ähnlich dem Runner’s High beim Joggen); 2. daß wir ständig weiterlernen und uns untentwegt weiter entwickeln, was auch morgen und übermorgen und in Jahren garantiert, daß wir immer wieder FLOW erleben. Wenn man aber nur ab und zu und immer nur im bekannten Bereich „herummacht“, hat man zwar Zeit investiert, sich aber nicht wirklich eingebracht. Schade um die Zeit, weil die Aus-WIRKUNGEN langfristig zwar vorhanden aber minimal sind – im Vergleich mit dem, was möglich gewesen wäre! Warum glauben Sie, habe ich dieses Seminar bewußt als GENIALITÄTS-TRAINING bezeichnet? Na, eben!

Bei allen Trainings nach dem Seminar gilt: Oft üben die einzelnen TeilnehmerInnen einige Minuten pro Tag (über Wochen und Monate verteilt!). Bei In-Haus-Trainings können die TrainerInnen die wenigen Trainings-Minuten mit den TeilnehmerInnen gemeinsam durchlaufen, aber häufig sind die Menschen räumlich verteilt und organisieren ihr TRAINING² daher selbst.

2. Wie findet man heraus, was die TeilnehmerInnen gelernt haben?

Aus Schule und Ausbildung kennen wir nur Prüfungen mit Noten, die leider extrem ungeeignet sind, um zu erfahren, wofür sie angeblich dienen sollen (aber das ist ein anderes Thema!). Ich habe spezielle Techniken entwickelt, mittels derer die Übenden erstens ständig besser werden und zweitens auch selbst beobachten können wie sie besser werden, so daß separate Tests unnötig sind. Die Lernenden üben in besonderer Weise, bis sie so weit sind, ihre Arbeit den LehrerInnen, Coaches etc. zu zeigen. Die wenigen Lehrkräfte an Regelschulen, die sich auf dieses System eingelassen haben, waren regelmäßig total überrascht davon, wie angeblich lernbehinderte Kinder plötzlich auflühten. Gott sei dank ist man in der Erwachsenen-Bildung wirklich daran interssiert, möglichst müheloses Lernen (und Trainieren) zu ermöglichen, so daß die Lernenden hier viel bessere Chancen haben als an normalen Schulen. Schade!

Wenn Lernende ihre Übungs-Erfolge LehrerInnen, MentorInnen oder SeminarleiterInnen zeigen sollen, bestimmen sie den Zeitpunkt (im Gegensatz zu Prüfungen, die an einem vom System festgelegten Datum abgehalten werden, egal wie weit die einzelnen inzwischen sind). In meinem System senden Sie Ihre Aufzeichnungen (Audio oder Video) an Ihre/n MentorIn, wenn Sie soweit sind und Sie, als die für den Erfolg verantwortliche Person, wissen genau, welche Fortschritte Sie seit dem letzten Mal gemacht haben. (Auch diese Techniken werden in díesem Blog auftauchen. (s. Rezitations-Training für Leseprobleme).

 

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen